Beim herkömmlichen Knochenaufbau wird versucht mit Knochenersatzmaterialien aus tierischen oder synthetischen Materialien den Knochen in der Breite (horizontal) oder in der Länge (vertikal) aufzubauen.
Die Kallusdistraktion bzw. die Distraktionsosteogenese ist ein Verfahren, bei der man sich auf die Knochenbildung des Körpers verlässt. In diesem Verfahren schneidet man einen Knochen auseinander um einen kleinen Freiraum zu schaffen. Durch eine schrittweise Erweiterung des Freiraums kann dann genügend Knochen gebildet werden.
Bei der Knochenblock-Transplantation werden aus den Nachbarknochen (Hüfte) Teile des Knochens entnommen und im Kiefer wieder eingesetzt. Es stehen auch Regionen im Unterkiefer zur Verfügung, um Knochen zu gewinnen und zu transplantieren, z. B. Kinnregion oder aufsteigender Unterkieferast.
Sinusliftoperationen erbringen das „künstliche Heranwachsen“ von zu weit reduzierten Knochenschicht des Sinusbodens (Kieferhöhle). Vielleicht hört es sich für den Patienten ungewöhnlich an, da es für ihn seltener vorkommt, als beim Zahnmediziner, jedoch sind Sinusliftoperationen eine wichtiger Eingriff, von dem der Patient wirklich keine Angst braucht. Wie die Anhebung der die Innenseite der Kieferhöhlenschleimhaut durch die Sinusliftoperation, haben wir im Folgenden versucht, verständlich zu erläutern. Ihre noch offenen Fragen zur Sinusbodenelevation beantworten wir Ihnen gerne auch persönlich: Nach Freilegen der seitlichen Kieferhöhlenwand durch Abklappen des Zahnfleisches wird die dünne seitliche Kieferhöhlenwand in einem ca. 1-2 cm² großen Bezirk durch eine umlaufende Linie mit einem kugelförmigen Diamantbohrer geschwächt, sodass sie sich wie bei einer Eierschale eindrücken lässt. Weiter wird dann der entstandene Deckel zusammen mit der auf der Innenseite anhaftenden Innenauskleidung der Kieferhöhle (Schneider-Membran) nach innen-oben hochgeklappt („lifting“), sodass ein mehr oder weniger großer Hohlraum entsteht. In diesen Hohlraum werden dann oft Knochenchips aus Eigen- oder Fremdknochen (Rind, Schwein, Mensch) oder synthetisches Knochenersatzmaterial eingebracht. In den folgenden Monaten bis Jahren wird dieses Material biochemisch (meist hydrolytisch) abgebaut, resorbiert und durch neu einwachsenden Knochen ersetzt („replace resorption“, Axel Wirthmann), sodass insgesamt eine knöcherne Verdickung des Kieferhöhlenbodens resultiert. In diese dann verdickte Knochenschicht wird in einem 2. Operationsschritt das oder die gewünschten Implantate eingesetzt.